Formenlauf - Taekwondo Chon Ji Freiberg e.V.

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Formenlauf

Sport
Die Taegeuk-Formen sind das klassische Prüfungsprogramm für alle Taekwondo-Schüler, vom Anfänger über den Fortgeschrittenen bis hin zu den Meistergraden. Dabei stellt die Form selbst eine Aneinanderreihung von Einzeltechniken dar und gleicht einem Kampf gegen imaginäre Gegner. Mit entsprechend Fleiß kann sie jeder erlernen, unabhängig von Begabung, Kraft und Kondition. Dieser Bestandteil im Taekwondo stellt hohe Anforderungen an Koordination, räumliches Vorstellungsvermögen und Bewegungsverständnis. Klassisch wird sie einzeln gelaufen. Bei Vergleichswettkämpfen treten die Sportler ergänzend als Paar, im Synchron zu Dritt oder z.B. im 5er-Team-mixed gegeneinander an. Es gilt nicht nur besonders exakt die vorgegebenen Bewegungen darzubieten, sondern auch mit viel Ausdruck und Dynamik.

Taegeuk Il-Yang (1. Form)
der Himmel
Das Trigramm der ersten Form besteht aus drei ungebrochenen, männlichen Linien. Es steht für reines Yang und wird durch den Himmel und das Licht symbolisiert. Im I-Ging wird dem Himmel die Zeugungskraft zugeschrieben, im Gegensatz zur empfangenden Erde. Allgemeiner steht der Himmelfür die schöpfung und den Anfang des Seins. So ist auch der Taeguk Il-Jang der Anfang und die Quelle aller weiteren Entwicklungen im Taekwondo. Die Form sollte mit kraftvoller Frische in dem Bewußtsein ausgeführt werden, daß man etwas Neues beginnt.

Schöpferkraft, Stärke
Taegeuk Ie-Yang (2. Form)
der See
Das Symbol des Taeguk Ie-Yang ist der See. Er steht für Freude und Heiterkeit. Ein heiterer Mensch ist nicht von äußeren Impulsen abhängig, sondern besitzt eigenständige, innere Kraft. Seine Stimmung ist ruhig und ausgeglichen. Die Bewegungen der zweiten Form sollen deshalb entspannt und flüssig durchgeführt werden, dabei aber fest und kraftvoll. Der Taeguk Ie-Yang umfasst komplizierte Stellungswechsel, um den Schüler zu größerer Balance zu verhelfen.

Freude, Heiterkeit
Taegeuk Sam-Yang (3. Form)
das Feuer
Die dritte Form entspricht dem Bild des Feuers. Die Techniken dieser Form müssen mit Eifer und Enthusiasmus ausgeführt werden. Wie beim Flackern einer Flamme variieren die Bewegungen im Sam-Yang mit Energieausbrüchen zwischen schnelleren und langsameren Bewegungen. So folgen z.B. auf die Ap-Chagis sofort schnellere Doppelfauststöße.

Wachstum, Bewegung
Taegeuk Sa-Yang (4. Form)
der Donner
Die Bewegungen des Taeguk Sa-Yang stellen einen erheblichen Fortschritt gegenüber den ersten drei Formen dar. So entsprechen sie dem Symbol des Donners. Der Donner steht für Neubeginn und Bewegung, aber auch für Kraft und Macht. Das Prinzip des Donners kommt in den kräftigen Stellungen mit selbstbewußten Block-und Schlagbewegungen zum Ausdruck. Wie der Donner Regen mit sich bringt und so die Luft bei einem Gewitter bereinigt, so beginnt der Taeguk Sa-Yang dem Schüler das richtige Verständnis der Taekwondo-Techniken zu vermitteln.

Wachstum, Bewegung
Taegeuk Oh-Yang (5. Form)
der Wind
Die fünfte Form wird durch den Wind versinnbildlicht, der schnell und kraftvoll ist, dabei aber unsichtbar. Die Bewegungen umfassen schnelle und plötzliche Richtungswechsel. Der Ellenbogenschlag und die Hammerfaust werden hier eingeführt. Das Prinzip des Windes wird in der Führung der Hammerfaust und am Ende der Form beim Sprung in die Kreuzstellung dargestellt.

Sanftmut, Intensität
Taegeuk Yuk-Yang (6. Form)
das Wasser
Der Taeguk Yuk-Yang greift die Eigenschaften des Wassers auf: "Schwaches überwindet das Starke, Weiches überwindet das Harte". Wie das Wasser formlos ist und alle Widerstände besiegt, so muss der Schüler die sechste Form flüssig und mit sanfter Zuversicht ausführen. Als ob die Bewegung eine natürliche Reaktion auf ein Hindernis ist, das überwunden werden soll. Die ungewöhnlichen Bewegungen der beiden Drehkicks, die hier zum ersten mal auftauchen, erinnern daran, dass sich der Schüler wie das Wasser bewegen kann, also ohne zu zögern in jede Richtung.

Tiefe, Gefahr
Taegeuk Chil-Yang (7. Form)
der Berg
Das Bild der siebenten Form ist der Berg. In allen Kulturen, so auch in der asiatischen, werden Berge gern als Sitz von Klöstern und Heiligtümern gewählt. In alter Zeit glaubte man, die Berge seien der direkte Sitz der Götter oder doch wenigstens eines speziellen Berggottes. Der Berg drückt daher durch seine unverrückbare und mächtige Silhouette Festigkeit aus, ist aber durch seine spirituelle Bedeutung auch ein Garant für den festen Bestand des Universums. Der Berg ist beständig, so wie es der Schüler sein muss, wenn er die Techniken in der Tigerstellung beginnt. Die Techniken bei dieser Form werden oft als Mehrfachkombinationen aus einer einzigen Stellung heraus ausgeführt und zeigen so, dass ein guter Schüler Balance und Stärke sowohl in der Ruhe als auch in der Bewegung haben muss.

Ruhe, Festigkeit
Taegeuk Pal-Yang (8. Form)
die Erde
Das Trigramm des Taeguk Pal-Yang besteht aus drei durchbrochenen, weiblichen Linien. Es steht für reines Yin, das durch die Erde symbolisiert wird. Im Buch der Wandlungen steht die Erde für empfangene Hingabe. Die Erde nimmt die kreative Kraft des Himmels auf und wird zum Ursprung des Lebens. Ebenso greift der Taeguk Pal-Yang alles bisher gelernte auf und ist gleichzeitig die Grundlage, auf der die Formen der Dan-Grade aufbauen.

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